Besuch der Rudolf Levy-Ausstellung im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern

MPK

Vom 28. Oktober 2023 bis zum 25. Februar 2024 zeigte das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk) die Ausstellung „Rudolf Levy (1875–1944). Magier der Farbe”. In einer großen Retrospektive wurde damit erstmals in Deutschland das Werk des modernen, deutsch-jüdischen Malers Rudolf Levy gewürdigt. In Zusammenarbeit mit dem Museum hatten mehrere Lehrerinnen und Lehrer des HSG Unterrichtsvorschläge für die Fächer Englisch, Französisch, Deutsch, Geschichte und Bildende Kunst entwickelt. Die Klasse 9c und ihre Kunstlehrerin Frau Wiehn sahen das als tolle Gelegenheit, den Künstler kennenzulernen und mehr über die klassische Moderne zu erfahren.

Am 1. Februar 2024 war es endlich soweit: Im Kunstunterricht erhielten die Schülerinnen und Schüler einen kurzen Überblick zur Geschichte der Pfalzgalerie und besprachen die Biografie Rudolf Levys. Vor allem die Verfolgung, die Levy als Jude durch den Nationalsozialismus, erfahren musste, interessierte die Jugendlichen. Viele bewegte und faszinierte die Art, wie sich dadurch auch seine Kunst gewandelt hatte. Nach dieser Vorbereitung im Unterricht blickten alle dem Ausflug freudig entgegen und die Klasse machte sich gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin Frau Riehl und Frau Wiehn auf den Weg ins mpk. Dort wurden alle vom Leiter der Vermittlung Benjamin Košar empfangen, der den zweistündigen Workshop „Was heißt hier Modern?” moderierte.

Zu Beginn wurde erst einmal das generelle Verständnis von abstrakter und moderner Kunst geklärt. Dabei kam es zu angeregten Gesprächen über die Wahrnehmung und Bedeutung dieser Begriffe, wobei sich das individuelle Verständnis der Schülerinnen und Schüler herauskristallisierte. Nach dieser Einführung wurde die Klasse in Kleingruppen mit je einem Tablet aufgeteilt. In der vorinstallierten Canva App konnte jede Gruppe die Gemälde, die ihr am besten gefielen und sich mit ihrem Verständnis von abstrakter und moderner Kunst deckte, fotografieren und zu einer Collage zusammenfassen. Somit bewegten sich die Schülerinnen und Schüler frei und spielerisch durch die Ausstellung. Anschließend wurden die Ergebnisse, die die verschiedenen Geschmäcker und Interessen der Schülerinnen und Schüler widerspiegelten, gemeinsam besprochen. Die Atmosphäre war dabei für alle zwanglos und angenehm.

In der nächsten Kunststunde gab es dann noch eine Nachbesprechung zu dem Ausflug. Manche Schülerinnen und Schüler gaben zur Rückmeldung, dass ihnen das freie Erleben der Ausstellung gut gefallen hatte. Andere hätten sogar gerne noch mehr über die einzelnen Gemälde erfahren, was in ihren Augen vielleicht besser im Rahmen einer klassischen Führung funktioniert hätte.

Während des Ausstellungsbesuchs war der Klasse auch aufgefallen, dass sich Rudolf Levy während seines Lebens immer wieder mit der Malerei von Stillleben beschäftigt hat. Dabei finden sich oft dieselben Gegenstände in verschiedenen Arrangements und Farbgebungen in seinen Bildern wieder. Diese Idee griffen die Schülerinnen und Schüler auf und fertigten anhand eines großen Fundus an Deko-Obst, Deko-Blumen, Vasen, Tellern, Bechern sowie selbst mitgebrachten Gegenständen je ein eigenes großformatiges Stillleben mit Ölpastellkreide an. Dafür wurden zuerst Bleistiftskizzen angefertigt, um die Komposition festzulegen und damit eine gute Orientierung für das finale Bild zu erhalten. Anfangs war das Malen mit der Ölpastellkreide für viele ungewohnt. Sie fanden jedoch schnell unterschiedliche Methoden zur Umsetzung, die jedes Bild individuell machten. Die 9c lernte in dieser Unterrichtsreihe, was ein Stillleben ausmacht und wie man es am besten umsetzen kann. Vielen hat das Thema großen Spaß gemacht und durch den Museumsbesuch konnte die Klasse mit eigenen Augen die Malerei der klassischen Moderne sehen und begreifen.

Jael Seeger (9c)

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