Cloudwalk – Eine Reise ins All

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Am Donnerstag, 01.09.16 war es so weit. Nach langer Vorbereitungszeit ließen wir unseren Wetterballon endlich steigen. Nachdem wir die Box (Messgeräte) am Dienstag weitestgehend fertiggestellt hatten, trafen wir uns am Donnerstag in der ersten Stunde, um die letzten Vorbereitungen zu erledigen. Unter anderem analysierten wir mehrere Wetterprognosen, um die Flugbahn des Ballons zu berechnen. Im Laufe des Vormittags trafen unsere Kooperationspartner ein und wir bereiteten gemeinsam den Start vor. Um den Ballon unbeschädigt aufsteigen lassen zu können, sperrten wir einen Teil des Sportplatzes ab. Während die Schülerinnen und Schüler interessierter Klassen nach und nach auf dem Sportplatz eintrafen, zogen wir unsere „Raumanzüge“, Schutzanzüge, welche verhindern sollten, dass Körperfette den Ballon beschädigen und zu einem (ungewollt) frühzeitigen Platzen des Ballons führen könnten, an.
Nachdem wir den Latexballon mit Helium aufgefüllt hatten, waren wir bereit für den Start. Jeweils ein Schüler hielt den Ballon, den Fallschirm und eine der beiden Boxen, damit der Abflug reibungslos vonstattengehen konnte. Gemeinsam mit Nadja zählte das Publikum den Countdown.
Direkt nach dem Start war Eile angesagt. Wir packten unsere Sachen zusammen und stiegen in die Autos, um den Ballon mit Hilfe eines GPS-Trackers zu verfolgen. Leider vergaßen, wir unsere riesige Brezelkiste, die Frau Schumann vor Schulbeginn extra noch für uns besorgt hatte. Mit Hilfe von Walkie-Talkies verständigten wir uns während der 1,5-stündigen Autofahrt. Noch bevor der Ballon gelandet war, waren wir am errechneten Zielort angekommen. Leider mussten wir kurze Zeit später feststellen, dass der Ballon nicht auf dem Feld, wo man ihn gut hätte bergen können, landen würde. Stattdessen landete er wenige Kilometer entfernt in einem Naturschutzgebiet nahe dem Rhein zwischen Speyer und Otterstadt. Das gesamte Team begab sich mit einer Funkantenne auf die Suche nach dem Ballon. Zum Schrecken von Frau Schumann kreuzten Wildschweine unseren Weg. Nach langer Suche und wildem Schlagen nach unzähligen Mücken erblickten wir den Fallschirm und später auch eine der Boxen in einem ca. 40 m hohen Baum. Da wir das Material unmöglich alleine bergen konnten, entschieden wir uns dazu, das Forstamt um Hilfe zu bitten. Während wir auf Hilfe warteten, begegnete uns ein kurioser Passant. Der Papagei, der auf seiner Schulter saß, zog alle Blicke auf sich und den uns unbekannten Mann und war ein weiteres Highlight des Tages.
Auf Grund des Dickichts und der hohen Bäume war es auch den uns vom Forstamt vermittelten Kletterern nicht möglich die Box zu bergen. Die Enttäuschung war groß. Deshalb entschieden wir uns zum Trost zu einer nicht unbekannten Fastfood-Kette zum Essen zu fahren. Nach einem ungesunden Abendessen und unzähligen Gruppenfotos traten wir letztendlich die Heimreise an. Erschöpft, aber froh die Box zumindest gesehen zu haben, erreichte die Gruppe in vollkommener Dunkelheit das HSG. Insgesamt war der Tag ein spannendes, einzigartiges und unterhaltsames Erlebnis, welches uns noch lange Zeit positiv in Erinnerung bleiben wird.
Am nächsten Tag brach Frau Bell mit unseren Kooperationspartnern und einigen Kletterern schon früh morgens auf, um einen zweiten Bergungsversuch der Boxen zu starten. Am Nachmittag erreichte uns dann die erfreuliche Nachricht: dem Kletterteam gelang es unsere Box mit den Messgeräten aus dem Baum zu holen! Von der zweiten Box, der Funkerbox, fehlte jedoch weiterhin noch jede Spur, da das Verbindungsseil der Boxen gerissen war.
Die AG kam am darauffolgenden Mittwoch noch einmal zusammen, um die atemberaubenden Aufnahmen zu genießen.
Vielen Dank an Frau Bell, deren großartiges Projekt wir unterstützen durften und an Frau Schumann, die uns bei jeglichen Problemen und Fragen immer zur Seite stand.
Ein weiteres Dankeschön an die Beteiligten der TU Kaiserslautern, insbesondere der AG Physikdidaktik und der Amateurfunkforschungsgruppe für die großartige Unterstützung während des gesamten Projekts, sowie der Stiftung Pfalzmetall und dem Wetterdienst für die finanzielle Unterstützung.

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