Funkkontakt mit Alexander Gerst auf der ISS

Funkkontakt ISS Physik HSG

Am Donnerstag, 16.08.2018 um 13:12 Uhr Ortszeit Kaiserslautern war es so weit. Die Schülerinnen und Schüler der Physik-und-Technik-AG des HSGs konnten mit Alexander Gerst funken und sind überglücklich darüber, dass der Kontakt zustande kam.

Beim zweiten Kontaktversuch war die Aufregung groß. Vorab gab es die Information, dass Alexander Gerst mit einem Funkgerät aus dem Columbus Modul funken würde, das schon länger nicht mehr im Einsatz war und eine geringere Leistung als das ursprüngliche Gerät liefern würde. Am eigentlichen Gerät wurden Arbeiten durchgeführt.

Als dann gegen 13:15 Uhr am Donnerstagnachmittag durch die Funkzentrale Raum 327 am Hohenstaufen-Gymnasium schallte: „Hallo Zwönitz, hallo Kaiserslautern, hier spricht die Internationale Raumstation. Freut mich, dass es geklappt hat! Wie geht es euch?“, war die Erleichterung riesengroß. Bei der ersten Frage nach brenzligen Situationen auf der ISS, in denen er schon einmal Angst gehabt hätte, antwortete Alexander Gerst sympathisch, dass ein solcher Moment am Montag, bei der Terminverwechslung geherrscht hätte. Ungewöhnlich findet er weiterhin, dass die Dinge im All schweben, und betonte, dass durch die auf der Raumstation herrschenden Bedingungen ein einzigartiges Labor für die Forschung zur Verfügung steht, dass man nirgends auf der Erde nachbauen kann. Unmittelbar vor dem Start der Rakete ins All, in dem Moment, in dem es kein Zurück mehr gibt, fühlt sich Alexander Gerst erleichtert und entspannt. Es sei der Moment auf den man hin gefiebert habe und man hoffe davor, dass nicht noch etwas dazwischenkomme, man krank werde oder ein technisches Problem auftreten würde. Säße man dann in der Rakete, sei man kurz davor das lang ersehnte Ziel zu erreichen, und das mache ihn entspannt. Er beantwortete Fragen zur Zeitzone, nach der man sich auf der ISS richtet und Auswirkungen auf den Körper der Astronauten. Die Möglichkeit Privatsphäre zu suchen, habe man, benötige sie aber eigentlich selten, da die ISS so groß sein, dass man sich nicht auf die Füße trete. Generell sei er froh auf der ISS zu sein. Wenn jedoch mal ein Bild von der Grillparty bei Freunden kommt, dann denke er schon daran, dass es auch schön wäre dabei zu sein. Natürlich vermisst er auch ab und an seine Freunde und Familie, das Joggen im Wald oder eine Tour mit seinem Mountain Bike zu machen, aber alles in Allem ist froh „hier oben zu sein“. Er erklärte, wie es mit dem Essen auf der ISS geregelt ist und betont, dass es prinzipiell gut sei. „Natürlich könne man daran aber auch noch arbeiten“, lachte er.

Insgesamt reichte die Zeit für fünf Fragen aus Kaiserslautern und vier aus Zwönitz bevor der Kontakt in Kaiserslautern abriss, da die mit 7,6 km pro Sekunde dahin rasende ISS den Funkbereich verlassen hatte.

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