Stolpersteingedenkspaziergang am Sozialen Tag (8a)

Am sozialen Tag unternahmen wir einen Spaziergang zu verschiedenen Stolpersteinen in Kaiserslautern. Die Führung übernahm Michael Wiesheu von der Stolpersteininitiative Kaiserslautern.
Wir begaben uns zunächst durch den Stadtpark zu den Gedenksteinen von Familie Lehmann. Dort erfuhren wir, dass die drei Geschwister Arnold, Fritz und Antonie Lehmann in der Parkstraße 71 gelebt haben. Dr. Arnold war ein ehemaliger Lehrer des Hohenstaufen-Gymnasiums Kaiserslautern, Fritz ein Journalist. Beide haben die Nazizeit überlebt. Antonie starb schon 1942 in der Nazizeit, angeblich an schwerem Asthma im Graviusheim.
Danach gingen wir zu der nächsten Station, an der es um Anna Reis ging, die am 14.01.1905 geboren wurde. Ihre Eltern waren Mitglieder der NSDAP (Nationalsozialistische Arbeiterpartei) und sie war als Milchfrau bekannt. Sie war lange Zeit in der Psychatrie in Homburg, da sie depressiv war. Davor wurde sie schwer misshandelt und unfruchtbar gemacht. Schließlich wurde sie mit 38 Jahren in der Psychatrie Klingenmünster (wie in einem Konzentrationslager) am 05.04.1943 ermordet. Die Ermordung wurde allerdings vertuscht – als Todesursache wurde nicht ausreichende Ernährung genannt.
Danach gingen wir zum Musikerplatz und erfuhren etwas über den Allgemeinmediziner Dr.Kurt Basch, der dort gelebt hat. Dieser hatte zwei Geschwister, Katharina und Erik. Die Eltern besaßen das Kaufhaus Herrmann-Tiez. Heute findet man an diesem Standort H&M und Peek&Cloppenburg. Im Jahr 1933, als die Reichskristallnacht war, wurde die Wohnung demoliert. Basch wurde in das KZ in Dachau gebracht. Jahre später wurden die Mutter und die Schwester Katharina umgebracht und Erik ist ausgewandert.

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